Weniger Fluglärmbelastung und mehr Lebensqualität in der Region:
Dialogforum beschließt neues Lärmschutzprogramm für Anrainer – Flughafen Wien stellt € 24 Mio. für Fenstertausch bereit
Im Dialogforum Flughafen Wien wurde für die Region ein neues Lärmschutzprogramm beschlossen: Bis zu € 24 Mio. stellt die Flughafen
Wien AG innerhalb der nächsten 8 Jahre für Schallschutzmaßnahmen bei Anrainerinnen und Anrainern in den Gemeinden rund um
den Airport bereit. Je nach Lärmbelastung und -zone sind damit Förderungen von bis zu 800 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche
möglich. Die Antragstellung ist im Laufe des ersten Quartals 2025 möglich, Interessierte finden alle Informationen zeitnah
auf der Homepage www.laermschutzprogramm.at. Lärmschutzmaßnahmen fördert der Flughafen Wien bereits seit 1998.
„Die Zahl der Flugbewegungen liegt aktuell etwa auf dem Niveau von 2004 und moderne Flugzeugtypen, wie der Airbus 320 Neo,
der Boeing 787 Dreamliner oder der Airbus A380, die auch am Standort Wien zum Einsatz kommen, sind deutlich leiser als frühere
Flugzeuge. Dennoch wächst die Luftfahrt insgesamt stetig weiter und als Flughafen nehmen wir dabei unsere Verantwortung sehr
ernst. Wir freuen uns, dass wir im Dialogforum mit unseren Nachbargemeinden und den Bürgerinitiativen nun eine gemeinsame
Lösung zur Verbesserung der Lebensqualität und Verringerung der Fluglärmbelastung für alle Betroffenen in der Region gefunden
haben“, so Mag. Julian Jäger und Dr. Günther Ofner, Vorstände der Flughafen Wien AG.
„Das Dialogforum ist zentrale Interessensvertretung und Entscheidungsgremium für Entlastungsmaßnahmen rund um das Flugverkehrsgeschehen
in der Region. Hier sitzen alle Gemeinden, viele Bürgerinitiativen, der Flughafen Wien, Austrian Airlines, die Bundesländer
Wien, Niederösterreich und Burgenland – beraten durch Austro Control - an einem Tisch und verhandeln über Maßnahmen zur Verringerung
der Flugverkehrsbelastung. Mit dem neuen Lärmschutzprogramm wurde dazu nun ein weiterer großer Schritt gesetzt. Die fluglärmbetroffenen
Bürgerinnen und Bürger erhalten bis 2032 eine finanzielle Unterstützung bei der Einrichtung von Schallschutzmaßnahmen, und
es konnte ein hohes Schutzniveau mit 30dB am Ohr des Schlafenden erzielt werden“, freut sich Jürgen Maschl, Obmann des Dialogforum
Flughafen Wien und Bürgermeister der Marktgemeinde Schwadorf.
Neues Lärmschutzprogramm zur Entlastung von Anrainerinnen und Anrainern
Das neue Lärmschutzprogramm gilt von 2025 bis 2032 und folgt damit auf bisherige Schallschutzförderprogramme des Flughafens.
In den Norden bis Aderklaa, im Osten bis Parndorf, im Süden bis Purbach und im Westen bis Himberg schützt der Airport stark
vom Fluglärm betroffene Regionen. Das Lärmschutzprogramm richtet sich dabei an Haushalte, die in den definierten Tag- und
Nachtfluglärmzonen mit einem Dauerschallpegel von 54 dB(A) am Tag und 45dB(A) in der Nacht liegen. Mit technischen Maßnahmen
wie dem Austausch von Fenstern, der Verbesserung der Dichtheit von Türen sowie dem Einbau von Schalldämmlüftern wird eine
deutliche Lärmentlastung erreicht. Dabei kann eine Förderung von bis zu 800 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche beantragt
werden. Förderbeispiel: Für ein Einfamilienhaus mit 9 Fenstern und 22m² Fensterfläche kann die Förderung durch den Flughafen
Wien je nach Lärmzone etwa bis zu 17.600 Euro ausmachen.
Online-Plattform für einfaches Ansuchen der Unterstützungsleistung
Betroffene Anrainerinnen und Anrainer erhalten ab Anfang 2025 die Möglichkeit, online und unbürokratisch ihr Interesse über
www.laermschutzprogramm.at anzumelden. Nach Prüfung der Anspruchsberechtigung wird ein zertifizierter Bauphysiker beauftragt, um die erforderlichen
Schallschutzmaßnahmen festzustellen. Die Umsetzung erfolgt mit ausgewählten Fensterherstellern und unter Einhaltung baulicher
Ö-Norm Standards, um einen fachgerechten Einbau zu gewährleisten.
Mehr Schutz als gesetzlich gefordert
Während gesetzliche Vorschriften in Österreich erst ab einem nächtlichen Dauerschallpegel von 55 dB(A) Maßnahmen vorsehen,
setzt der Flughafen Wien bereits ab 45 dB(A) in der Nacht und 54 dB(A) am Tag an. Zudem berücksichtigt das Programm die sechs
verkehrsreichsten Monate, wodurch verkehrsarme Zeiten aus der Berechnung herausgenommen werden. Damit profitieren deutlich
mehr Menschen vom Lärmschutz des Flughafens als gesetzlich gefordert, wobei die festgelegten Grenzwerte auch strenger als
die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind.
Dialogforum: Interessensausgleich und gemeinsame Lösungsfindung für Flugverkehrsbelastung
Das Dialogforum ist das zentrale Entscheidungsgremium für Maßnahmen zur Reduzierung der Flugverkehrsbelastung für die Betroffenen
rund um den Flughafen Wien. Mitglieder sind alle Anrainergemeinden, 17 Bürgerinitiativen, Austrian Airlines, die Bundesländer
Wien, Niederösterreich und Burgenland sowie der Flughafen Wien und in begleitender Funktion Austro Control. Damit repräsentiert
das Dialogforum die gesamte Flughafen-Region. 2005 aus dem größten Mediationsverfahren Europas hervorgegangen entwickelt und
realisiert das Dialogforum seit rund 20 Jahren zahlreiche Entlastungsmaßnahmen zum Flugverkehrsgeschehen am Standort Flughafen
Wien auf Basis des Mediationsvertrages, wie Lärmgrenzwerte, ein Lärmgebührenmodell für laute Flugzeuge, strenge Nachtflugbeschränkungen,
Steuerungsmaßnahmen zur Belegung der Start- und Landepisten, und vieles mehr. Das Dialogforum bewährt sich als Vorzeigeprojekt
für Lärmschutz in der Flughafen-Region seit 2005.
Alle Informationen zum Dialogforum sind zu finden unter www.dialogforum.at.